Satellitendaten im Payload Data Ground Segment: Effizientes Management der Erdbeobachtungsdaten
Satelliten bieten uns mit ihren Daten über den Zustand der Erde Einblicke, die weit über die Informationen hinausgehen, die uns Luftbilder liefern. Sie ermöglichen Studien zum Klima der Erde (beispielsweise zu Temperaturänderungen, dem Meeresspiegelanstieg oder Veränderungen in der Vegetation) Wettervorhersagen, die Erstellung von Katastrophenplänen und von ganz individuellen Kartenanwendungen. Künstliche Intelligenz (KI) spielt dabei inzwischen eine große Rolle, denn sie hilft bei der effizienten Auswertung von großen Datenmengen.
Der Bau und Betrieb eines Satelliten zur Datengewinnung ist nur unter hohem Ressourceneinsatz möglich. Umso wichtiger ist es, dass das Datenmanagement im Payload Data Ground Segment (PDGS, Nutzlast-Bodensegment) zu jeder Zeit zuverlässig und sicher funktioniert.
Darauf kommt es beim Handling von Payload Data an
Das Handling von Payload Data ist eine Aufgabe, die in der Regel eine Erdbeobachtungsmission überdauert. Erfasste Nutzlastdaten müssen weit über die ursprüngliche Lebensdauer der Satellitenplattform hinaus zur Verfügung stehen, beispielsweise zur Überwachung globaler Veränderungen. Andererseits erfordern echtzeitnahe Anwendungen einen sofortigen Zugang zu wertvollen Daten, wie im Bereich der kontinuierlichen Überwachung und des Managements einer Gefahrenlage.
Unsere Dienste zum Management der riesigen Datenmengen umfassen drei wichtige Aspekte, die im PDGS durchgeführt werden:
- Data Processing: Um den Anwendern eine optimale Datenbasis für ihre Zwecke zu liefern, ist es notwendig, die Daten mithilfe von wissenschaftlichen Algorithmen und unter Einbeziehung von Hilfsdaten zu Datenprodukten zu verarbeiten.
- Data Archiving: Die Daten müssen langfristig verfügbar sein. Daher ist es wichtig, dass sie sicher und jederzeit auffindbar archiviert werden.
- Data Distribution: Die riesigen Datenmengen müssen den Usern effizient, schnell auffindbar und unter Berücksichtigung entsprechender Zugriffsrechte zur Verfügung stehen.
Diese Aspekte umfassen neben der Datenverarbeitung, -archivierung und -verteilung auch generische Multimissionssysteme mit zusätzlichen Funktionen wie Dateneingabe, komplexe Wertschöpfungs- und missionsübergreifende Produktionsabläufe, Bestellung künftiger Erfassungen, Datenabonnements, echtzeitnahe Bereitstellung und Online-Nutzerdienste.
Werum sichert die Qualität Ihrer Datenprodukte im Bereich Earth Observation
In vielen Missionen leisten wir unseren Beitrag zum verlässlichen Management der wertvollen Satellitendaten. Wir stellen für die PDGS-Systeme verschiedener Satelliten die Prozessierungssoftware und Softwarekomponenten zur Zugangssicherung und Prozessverwaltung bereit und sorgen dafür, dass diese Software über die gesamte Betriebszeit des Satelliten und darüber hinaus lauffähig und sicher bleibt.
Im Auftrag der European Space Agency (ESA), der European Organisation for the Exploitation of Meteorological Satellites (EUMETSAT) oder auch des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat Werum Software für die PDGS-Systeme von europäischen "Sentinel"-Satelliten (z.B. Sentinel-1 und Sentinel-3), die wissenschaftlichen "Earth Explorer"-Satelliten (z.B. SWARM, EarthCARE und Biomass) und Satelliten aus nationalen Programmen (z.B. TerraSARX oder EnMAP) erstellt, die von den Teams in den Bodenstationen betrieben wird.
Speziell für die Ausführung systematischer Prozessierungsketten auf Erdbeobachtungsdaten bieten wir den Werum EO Processing Service an.